Kommentar: Herz zu verschenken – das Abendblatt hat’s versaut

Von Carli am 10. März 2012 um 22:55 in der Kategorie Berichte über Flashmobs,News veröffentlicht.

Wenn man als Journalist von einem Thema keine Ahnung hat, sollte man sich vorher über das Thema genügend informieren. Oder ein Thema wählen, das einem liegt. Oder den Beruf wechseln.

Zumindest ein Journalist des Hamburger Abendblatts hat das nicht nötig. Da wird in der heutigen Ausgabe im “magazin” (redaktionelle Samstagsbeilage, 10/2012) unter der Überschrift “Herz zu verschenken” über einen Flashmob berichtet, der in Hamburg stattfinden wird.

Wir alle wissen mittlerweile, dass ein Flashmob davon lebt, dass sich zahlreiche Teilnehmer “unter der Hand” verabreden und mit ihrer Aktion die anwesenden Passanten verblüffen und in Erstaunen versetzen. Presseberichterstattungen im Vorfeld kehren diese Intention ins Gegenteil um: Die meisten Passanten sind über die Aktion informiert. Der Überraschungsfaktor ist kaum noch spürbar. Sogar Schaulustige werden angezogen. Die Kunst verkommt zum Spektakel.

Doch damit nicht genug. Auch Uninformiertheit scheint zu den “Vorzügen” des Artikel-Autors zu gehören. So hält er den Yeah-Smartmob (18.09.2009, Gänsemarkt Hamburg) immer noch für einen Flashmob, obwohl der Unterschied zwischen Flashmobs und Smartmobs überall nachzulesen ist. Und nicht zuletzt hat die Flashmob Community Hamburg die Presse in der Vergangenheit mehrfach auf solche Verwechselungen hingewiesen. Sollte hier also ganz besonders bekannt sein.

Dass dann dem vergangenen Smartmob drei Viertel des Artikels gewidmet ist, der per Überschrift angekündigte Flashmob aber nur in wenigen Sätzen Beachtung findet, zeigt ein Weiteres der journalistischen Qualitäten.

Die Krone setzt sich der Artikel-Autor schließlich mit der Zeitangabe selber auf. So weiss er offenbar nicht so genau, wann der Flashmob überhaupt stattfindet: Ist in der Bildunterschrift von Samstag die Rede (“Am Samstag fliegen einem an den Landungsbrücken die Herzen zu”), weiss der Servicehinweis rechts neben dem Artikel, dass es sich um Sonntag handelt (“Sonntag, 16 Uhr”). Arbeitet sich der irritierte Leser dann durch den Text, wird er in der Unterüberschrift beruhigt: doch am Samstag (“Am Samstag findet auf der Landungsbrücke 2 um Punkt 16 Uhr ein sogenannter ‘Flashmob’ statt”). Aber nur solange, bis er an das Ende des Artikels gelangt, dort erfährt der geneigte Leser dann wieder das Gegenteil: “Am Sonntag geht das. Auf der Landungsbrücke 2 werden im Zuge eines Flashmobs Punkt 16 Uhr Herzen verschenkt”.

In einem einzigen Punkt kann dem Artikel-Autor wenigstens Recht gegeben werden: “Über einen Flashmob zu schreiben ist in etwa so, als würde man Architektur singen. Geht nur mittelgut.” Stimmt. Warum dann doch dieser Artikel, obwohl die Einsicht vorhanden ist? Für vorliegenden Text gilt jedenfalls: Über einen Flashmob derartig schlecht zu schreiben ist in etwa so, als würde man einen gelähmten Taubstummen Architektur singen lassen.

Wer den richtigen Termin wissen will, sollte sich nicht auf das Abendblatt verlassen, sondern gleich auf der Homepage der Flashmob Community Hamburg nachschauen. Da gibt’s nicht nur die passenden Termine, sondern auch die richtigen Informationen.




11.03.2012 – “Ich schenk’ Dir mein Herz”-Flashmob

Von chemie am 28. Februar 2012 um 19:31 in der Kategorie News,Vergangene Flashmobs veröffentlicht.

Spontane Kissenschlachten und Tänze in der Innenstadt mit Leuten, die man gar nicht kennt, machen richtig Spaß. Und wann kann man schon mal mit einer Banane auf der Straße telefonieren oder hosenlos mit der Bahn fahren, ohne sich lächerlich zu machen?

Immer wenn ein Flashmob stattfindet!

Habt Ihr Lust auf eine neue Idee?
Verschenkt doch mal Herzen an Menschen, die Ihr liebt oder die Ihr sehr gerne habt. Verschenkt doch mal spontan eine herzliche Geste an ahnungslose Passanten.
Auf dass uns für ein paar Minuten mal richtig warm ums Herz werde – beim bald stattfindenden Flashmob “Ich schenk’ Dir mein Herz”!

Teilnehmen können alle verliebten Paare, alle, die immer schon mal jemandem zeigen wollten, wie gern man ihn / sie hat, und alle, die ein kleines Zeichen für ein liebenswertes Miteinander setzen oder einfach nur verwirrte Passanten sehen wollen. Grob gesagt: Jeder kann dabei sein :)

Wann: Sonntag, den 11. März 2012 um 16:00 Uhr
Wo: Landungsbrücke 2 in Hamburg

Wie: Sag’s mit einem Herz – möglichst groß, möglichst bunt, möglichst selbst gemacht und (zunächst versteckt) mitgebracht als Liebeserklärung, die Du Deinem Schatz, einer Freundin oder einem Freund oder irgendjemandem dann überreichst.

Startsignal: Wenn Du auf der Landungsbrücke 2 die Musik “Dir gehört mein Herz” hörst und sich ein erstes Paar dazu ein großes Herz überreicht und küsst, kommst Du mit Deinem Schatz oder mit einem Freund oder allein und nur mit einem Herzen, das Du ganz spontan jemandem schenkst, einfach dazu.

Wir freuen uns auf euch – aufdass den Hamburgern im März warm ums Herz wird!

Organisiert wird dieser Flashmob durch unser euch alle herzlichst grüßendes Foren-Mitglied Gaddelkatze